Logische Prinzipien, insbesondere die Regel der Schlussfolgerung (Syllogismus), spielen eine interessante, wenn auch schwer einzuordnende Rolle im Recht. Die Denkoperation „juristischer Syllogismus“ zählt beispielsweise unbestritten zum Standardrepertoire der Juristerei. Dies verleitet zu der Annahme, dass Beziehungen zwischen Rechtsnormen wie auch Beziehungen zwischen Aussagen den Prinzipien der Logik folgen. Eine unkritische Bejahung dieser Annahme übersieht jedoch grundlegende rechtstheoretische Problemkreise.

Einer dieser Problemkreise – das Jørgensche Dilemma – wird im Rahmen dieses Vortrags genauer beleuchtet. Nach einer kurzen Einführung in die Thematik werden das Dilemma sowie mögliche Lösungsansätze vorgestellt, wobei der Fokus auf Hans Kelsens Auseinandersetzung mit der Logik im Recht liegt.

Ziel des Vortrags ist es, die rechtstheoretische Diskussion um die Rolle der Logik im Recht einem breiteren, interdisziplinären Publikum nahezubringen. PRO SCIENTIA bietet dafür den idealen Rahmen.