ELISA BOLD – „Sein oder Nichtsein einer Nation“ – der Völkerbund und die Brücke zu Liberia

Datum/Zeit
8. April 2025
19:00 - 20:00

Treffen der Wiener PRO SCIENTIA-Gruppe mit Vortrag von Elisa Bold

„Sein oder Nichtsein einer Nation“ – der Völkerbund und die Brücke zu Liberia
Die Republik Liberia als souveräner afrikanischer Staat steht im 20. Jahrhundert im Widerspruch zu kolonialem Gedankengut. Das Land, bei dem die Freiheit im Kern zu stecken scheint, muss sich jedoch dem Vorwurf der Unfreiheit, genauer Sklaverei und Zwangsarbeit, stellen. Liberia unterwirft sich einer Untersuchung unter Beiziehung des Völkerbunds. Der Völkerbund entwirft daraufhin einen Plan, um Liberia aus dieser Krise zu helfen. Doch dieser Plan entpuppt sich als einer der größten Bedrohungen der liberianischen Unabhängigkeit. Für die Jahre 1929-1934, um die der Vortrag zentriert ist, ist daher auch die Bezeichnung als „liberianische Krise“ geläufig. Der Völkerbund erhebt den Anspruch, als internationale Organisation Brücken zwischen Staaten zu bauen. Es ist fraglich, ob der Völkerbund hierbei jedoch im überstaatlichen Interesse agiert hat oder den Interessen seiner Mitgliedsstaaten erliegt. Sind die Brücken zwischen Liberia und den anderen Völkerbundmitgliedern an Bedingungen und an Ungleichheiten geknüpft? Zentral stellt sich die Frage, ob der Völkerbund tatsächlich Brücken zwischen den Nationen gebaut oder bestehende Gräben und Machtgefälle vertieft hat