Datum/Zeit
3. September 2018 - 9. Juni 2020
Ganztägig
Zum Generalthema der Sommerakademie 2018 wurde von den Studierenden „Lebensräume“ gewählt. Die Sommerakademie wird in der Zeit von Montag, 3. bis Sonntag, 9. September 2018 im JUFA Bad Aussee im malerischen steirischen Salzkammergut stattfinden. Da das Programm der Tagung die breite Fächerung der TeilnehmerInnen (rund 100 Studierende verschiedenster Studienrichtungen) repräsentieren soll, werden Referentinnen und Referenten aus den verschiedensten Fachgebieten (Soziologie, Geographie, Architektur, Ökonomie, Umweltgeschichte, Biologie, Astrophysik, Neurowissenschaften, Sprachwissenschaften, Philosophie, Theologie, Kunst und Literatur) eingeladen.
Leben entwickelt und vollzieht sich in Räumen. Diese scheinbar triviale Eigenschaft allen Lebens eröffnet freilich bei näherem Hinsehen eine ganze Reihe grundsätzlicher Fragen und Probleme. So scheint schon der damit angezeigte Raum-Begriff auf unterschiedliche Räume bzw. Raum-Probleme zu verweisen, je nachdem, welche Lebensform man dabei in den Blick nimmt. Wie sich der Raum menschlichen Lebens von jenem der Tiere und Pflanzen unterscheidet, so wird auch mit Hinblick auf den Menschen eine Vielzahl an Räumen sichtbar, wenn man zwischen jenen kollektiven oder individuellen, sozialen oder politischen, physischen oder virtuellen, erzählten, beschriebenen, beobachteten, erklärten oder einfach erlebten Lebens unterscheidet. Dabei stellt sich freilich eine grundsätzliche Frage: Verstehen wir unter einem Lebensraum, wie klassische Raumkonzepte der europäischen Geistesgeschichte nahezulegen meinen, eine Art Behältnis, in dem sich das Leben in all seinen Formen abspielt, oder ist es nicht vielmehr so, dass sich das Leben seine Räume allererst schafft, einrichtet, ordnet, das Leben und sein Raum also als ein nicht zu trennender wechselseitiger Konstitutionsprozess zu verstehen sind? In Bezug auf menschliche Lebensräume stellt sich dabei auch die Frage nach Möglichkeiten und Grenzen der bewussten Gestaltbarkeit von Lebensräumen, mithin die Frage nach den räumlichen Bedingungen guten Lebens. Freilich darf dabei nie ausgeblendet werden, dass Raum so immer auch eng mit Problemen menschlichen Zusammenlebens, d.h. mit dessen politischer Dimension verknüpft ist, und damit nicht frei von Konflikten gedacht werden kann. Dies umso mehr, als uns heute bewusst wird, welchen vielfältigen Bedingungen Lebensräume unterliegen, vor allem ökologische, aber auch soziale, ökonomische, technische und politische Bedingungen, die heute mehr denn je im Wandeln sind.
Die Frage, wie das Verhältnis von spezifischen Lebensformen und ihren Räumen zu denken ist, und welche Probleme sich dabei jeweils stellen, soll in den Vorträgen, Workshops und Diskussionen der Akademie anhand konkreter Fragestellungen aus den Perspektiven verschiedensten Disziplinen thematisiert werden.
Das Programm gibt Einblick in die Aktivitäten bei der Sommerakademie. Der Reader sowie der ergänzende online-Reader umfassen Beiträge, die unsere StipendiatInnen zum Thema der Akademiewoche „Lebensräume“ verfasst haben.